Firma Ritter: Einer der größten Arbeitgeber in Weinstadt meldet Insolvenz an - Weinstadt - Zeitungsverlag Waiblingen

2022-09-10 05:10:11 By : Ms. Vanessa Feng

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Das Unternehmen Ritter Leichtmetallguss aus Strümpfelbach, mit 220 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber in Weinstadt, hat beim zuständigen Insolvenzgericht in Stuttgart Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt.

Das hat die STP Business Information GmbH, die auf ihrem Insolvenz-Portal die Bekanntgaben der deutschen Insolvenzgerichte zusammenträgt und über neue Insolvenzverfahren informiert, bekanntgegeben. Das Unternehmen bestätigt die Insolvenz auf Nachfrage unserer Redaktion.

Die Ritter Leichtmetallguss GmbH wurde 1957 gegründet und stellt laut Geschäftsführerin Elena Iwaschkin Bauteile aus Aluminium-Druckguss vor allem für Kunden aus der Automobilbranche, der Medizintechnik und dem Maschinenbau her. „Trotz guter Auftragslage musste die Ritter Leichtmetallguss GmbH am vergangenen Montag, 18. Juli, einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung stellen“, so Elena Iwaschkin in einem offiziellen Statement.

Dabei fehlt es dem Unternehmen eigentlich nicht an Aufträgen: „Unsere Auftragsbücher sind gut gefüllt, und die Produktion läuft“, stellt die Geschäftsführerin klar. Allerdings hätten nicht zuletzt die Pandemie mit ihren Einschränkungen in den Lieferketten und die aktuell stark gestiegenen Energiepreise dem Unternehmen stark zugesetzt.

Trotzdem gibt das Strümpfelbacher Traditionsunternehmen noch nicht auf. „Unser Geschäftsbetrieb wird im Rahmen des laufenden Eigenverwaltungsverfahrens fortgeführt, parallel wird ein Sanierungsplan erarbeitet“, so Elena Iwaschkin.

„Meinen Geschäftsführungskollegen Ralf Stehle und mich unterstützt dabei Rechtsanwalt Martin Mucha von der Kanzlei Grub Brugger.“ Dieser sei ein erfahrener Sanierungsspezialist. Das zuständige Insolvenzgericht in Stuttgart hat ihn als Generalbevollmächtigten für das Unternehmen eingesetzt.

Die Eigenverwaltung biete dem Unternehmen einen rechtlichen Rahmen, „damit wir uns bei laufendem Geschäftsbetrieb in enger Abstimmung mit den Gläubigern neu aufstellen können“.

Im Unterschied zu einem regulären Insolvenzverfahren bleibe dabei die unternehmerische Verantwortung in den Händen der Geschäftsführung: Elena Iwaschkin und Ralf Stehle wollen die Sanierung selbst steuern – in Zusammenarbeit mit ihrem Sanierungsexperten.

Nicht jedem Unternehmen werde im Falle einer Insolvenz so viel Handlungsspielraum eingeräumt, erklärt die Geschäftsführerin: „Das Insolvenzrecht erlaubt dieses Vorgehen in Fällen, wo Unternehmen bei wirtschaftlichen Problemen frühzeitig selbst tätig werden und genügend Handlungsspielraum für eine Lösung besteht. Beides ist bei uns der Fall.“

In der Eigenverwaltung setze das zuständige Amtsgericht keinen Insolvenzverwalter, sondern einen sogenannten Sachwalter ein, der das Verfahren im Interesse der Gläubiger überwacht. Im Fall der Ritter Leichtmetallguss wurde Rechtsanwalt Tibor Braun von der Kanzlei IBK Illig Braun Kirschnek als Sachwalter bestellt.

Oberbürgermeister Michael Scharmann zeigt sich betroffen darüber, dass sich ein großes Weinstädter Unternehmen in so einer schwierigen wirtschaftlichen Lage befindet. „Dass die Firma Ritter aus Strümpfelbach nun Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet hat, ist eine sehr bedenkliche Entwicklung - sowohl für das Unternehmen als auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, so der Oberbürgermeister. „Ich hoffe sehr, dass Ritter eine gute Lösung für die Zukunft finden wird.“

Ihm sei bewusst, dass sich die gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise bei den Unternehmen, die einen hohen Energiebedarf bei ihrer Produktion haben, sicherlich deutlich spürbar machen werden. „Bisher sind uns keine weiteren Insolvenzen oder Schieflagen bekannt. Die Gefahr besteht bei den aktuellen Entwicklungen natürlich schon“, so Michael Scharmann.

Trotzdem sieht das Verwaltungsoberhaupt wenig Möglichkeiten, wie die Stadt ihren Unternehmen in dieser Situation unter die Arme greifen kann. „Aus meiner Sicht hat eine Kommune direkt und kurzfristig wenig Unterstützungsmöglichkeiten“, so Scharmann. Die kommunale Ebene könne nicht Gewährträger für wirtschaftliches Handeln sein, sondern könne nur „möglichst gute örtliche Rahmenbedingungen“ dafür schaffen.

Auf die Energiepreise habe die Stadt jedoch keine Einflussmöglichkeiten. „Einzig großzügige Stundungsmöglichkeiten bei Steuern und Gebühren können vielleicht helfen, wobei das ja bei der Frage einer Überschuldung keine Rolle spielt, da berechtigte, aber nicht bedienbare Forderungen dadurch nicht wegfallen.“ Eine denkbare Ersatzlieferung über das kommunale Stadtwerk mit gleichzeitigem Zahlungsaufschub halte er außerdem für nicht legitim.

„Was eine Kommune zur Standortsicherung tun kann, ist jetzt mit Nachdruck und höchster Priorität die Potenziale vor Ort zur erneuerbaren Energieversorgung zu heben“, betont der OB.

Nur durch den massiven Ausbau der erneuerbaren Energien könne mittel- bis langfristig wieder eine „sichere und bezahlbare“ Energieversorgung aufrechterhalten werden. Und hier habe die Kommune als Planungshoheit auch den Einfluss auf ihrer Gemarkung.

Das Unternehmen Ritter Leichtmetallguss aus Strümpfelbach, mit 220 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber in Weinstadt, hat beim zuständigen Insolvenzgericht in Stuttgart Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt.

Das hat die STP Business Information GmbH, die auf ihrem Insolvenz-Portal die Bekanntgaben der deutschen Insolvenzgerichte zusammenträgt und über neue Insolvenzverfahren informiert, bekanntgegeben. Das Unternehmen bestätigt die Insolvenz