Interview: Christoph Geigges, Vizepräsident Finanzen, Walter AG

2022-09-03 02:52:55 By : Ms. Penny Xiong

mav: Wie hart hat die Corona-Krise die Walter AG getroffen?

Geigges: 2020, im ersten Jahr der Corona-Pandemie, mussten wir bei Walter beim Umsatz einen drastischen Rückgang von etwa 18 Prozent verkraften. Wir haben daraufhin einige Maßnahmen wie Kurzarbeit und Reisekostenreduzierung ergriffen, die auch recht schnell gewirkt haben. Im Jahr darauf hatten sich die Umsatzzahlen schon wieder erholt und am Ende des Jahres konnten wir schon wieder ein Plus von 15 Prozent verbuchen. Auch das Jahr 2022 ist ganz gut gestartet. Mit dem Ukraine-Krieg hat sich die Situation allerdings schon wieder verändert. Aber wir hoffen, dass wir 2023 wieder auf dem Vor-Corona-Niveau sind.

mav: Wie sieht Ihre Wachstumsstrategie der nächsten Jahre aus?

Geigges: Wir wollen immer stärker wachsen als der Markt und damit Marktanteile hinzugewinnen. Dafür fokussieren wir uns auf die Branchen und Bearbeitungen, bei denen wir mit unseren Produkten einen Vorteil gegenüber unseren Marktbegleitern haben. Die Aluminiumbearbeitung ist dafür ein gutes Beispiel. Hier bieten wir dem Kunden mit unseren Werkzeuglösungen ein schlagkräftiges Paket, mit dem er seine Bauteile sehr effizient bearbeiten kann. Zudem wollen wir in den Branchen Automotive, Medizintechnik, Werkzeug- und Formenbau sowie der Luft- und Raumfahrtindustrie weiter waschen.

mav: Mit der GWS Tool Group, der Melin Tool Company und zuletzt der Peterson Tool Company hat Walter drei nordamerikanische Werkzeughersteller mit einem starken Luftfahrt-Hintergrund gekauft. Ist die Luftfahrtindustrie in Nordamerika der Wachstumsmarkt für Walter?

Geigges: Nordamerika ist schon lange ein Schwerpunktmarkt für Walter, und wie ich schon erwähnt habe, wollen wir auch in der Luftfahrt stärker wachsen. Von daher passen die drei Akquisitionen perfekt zu unserer Wachstumsstrategie. Mit GWS haben wir uns zudem im Bereich der PKD-Werkzeuge verstärkt.

mav: Die Flugzeughersteller haben ihre Produktion in der Pandemie nahezu auf null runtergeschraubt. Wie drastisch war der Einbruch bei Walter in diesem Segment?

Geigges: Natürlich haben auch wir den Rückgang heftig gespürt. Konkret gesagt haben wir zu Beginn 40 Prozent des Umsatzes eingebüßt. Die Erholung kam zudem sehr langsam, da viele Unternehmen aufgrund der unsicheren Lage zuerst ihre Lager leer gemacht haben. Aktuell sind wir auch in diesem Bereich wieder auf dem Weg der Normalisierung und sollten 2023 wieder auf dem alten Niveau sein.

mav: Wie sehen Sie die Zukunftsaussichten für die Branchen Energie und Automotive?

Geigges: Der Automotivemarkt ist für uns ein ganz zentraler Wachstumsmarkt. Unsere neuen Werkzeuglösungen für die Aluminiumzerspanung sind ganz bewusst für Automobilanwendungen optimiert worden. Denn mit der Einführung der E-Mobilität werden im Automobilbau auch verstärkt Leichtbaumaterialien wie eben Aluminium eingesetzt. So wird sich hier der Anteil an Aluminiumbauteilen von rund 15 auf über 27 Prozent erhöhen.

Der Bereich der Energieerzeugung hat sich ebenfalls wieder erholt. Hier muss man aber immer mehr unterscheiden ob ich Projekte im Bereich von Öl und Gas habe oder ob es sich um regenerative Energieträger handelt. Hier sind die Entwicklungen doch ganz unterschiedlich. Bei den Projekten für den Energiesektor mussten wir auch während der Corona-Pandemie keine so starken Rückgänge hinnehmen.

mav: Welche prozentuale Bedeutung haben die einzelnen Branchen für den Gesamtumsatz bei Walter?

Geigges: Das ist nicht so einfach zu beantworten, da wir in den unterschiedlichen Märkten auf verschiedene Strukturen treffen. So wird auf dem US-Markt zum Beispiel viel über unsere Händler verkauft. Von daher haben wir nicht immer eine klare Zuordnung, in welchen Branchen unsere Werkzeuge eingesetzt werden. Aber ungefähr belaufen sich die Marktanteile auf 37 bis 40 Prozent im allgemeinen Maschinenbau, zudem auch viele der Händler zählen, 25 bis 27 Prozent im Bereich Automotive, 7 Prozent in der Luft- und Raumfahrt, 7 Prozent im Bereich Energie und noch mal 2 Prozent im Werkzeug- und Formenbau.

mav: Sie haben bei Walter auch die Produktion kräftig umstrukturiert. So wird die Fertigung der Standardhalter von Tübingen nach China verlagert, der Standort in Frankfurt wurde ganz geschlossen und mit Vargus gibt es eine Kooperation für die Produktion in Rumänien. Gibt es in der Sandvik-Gruppe, zu der auch Walter gehört, eine neue strengere Kostenstruktur für die Fertigung?

Geigges: Diese Maßnahmen wurden bei Walter selbst angestoßen. Denn wir haben gesehen, dass wir uns wirtschaftlich so besser positionieren können. Bei der Kooperation mit Vargus sprechen wir von einem Joint-Venture. Wir wollen von den Erfahrungen des jeweils anderen profitieren und gemeinsam effizienter am Standort in Rumänien produzieren.

mav: Warum ist Nachhaltigkeit für Walter so wichtig?

Geigges: Eine nachhaltige Unternehmensführung ist für uns eine moralische Verpflichtung. Wir haben für uns erkannt, dass eine nachhaltige Unternehmensführung uns allen zu Gute kommt. Seit rund 10 Jahren beschäftigen wir uns deshalb schon mit einer Unternehmenskultur, die den Kriterien Umwelt, Soziales und Verantwortungsvolle Unternehmensführung gerecht wird. Besonders stolz sind wir darauf, dass wir hier auch schon große Erfolge erzielen konnten. Zum Beispiel haben wir beim EcoVadis Nachhaltigkeitsrating 2021 die Goldmedaille bekommen. Damit gehört Walter im Jahr 2021 zu den Top-1% der Unternehmen der Branche und zu den Top-6% aller von EcoVadis weltweit bewerteten Unternehmen.

Damit begnügen wir uns aber nicht, für die Zukunft haben wir uns weitere sehr ambitionierte Ziele gesetzt: Bis 2030 sollen die CO2-Emissionen des gesamten Unternehmens halbiert und alle Produkte und Verpackungen zu 90 Prozent aus recyceltem Material hergestellt werden. Schon jetzt bestehen 79 Prozent des verwendeten Stahls aus recyceltem Material. Die Abfallzirkularität liegt bei 80 Prozent, der Abfall konnte um fast ein Drittel reduziert werden. Dabei wollen wir all unsere Nachhaltigkeitsziele an allen unseren Standorten weltweit umsetzen, das heißt auch in den USA und in China

Walter AG www.walter-tools.com

Aktuelle Entwicklungen in der spanenden Fertigung

Auf ANCA Maschinen lässt sich dank der einfachen Software für Design und Simulation viel einfacher Meister-Niveau erreichen als beim Schach.

Um dies zu verdeutlichen, haben die ANCA-Techniker ein komplettes Schachset mit Hilfe der iGrind-Software und den 5-Achsen-CNC-Schleifmaschinen im Showroom in Weinheim konstruiert und geschliffen.

Unter dem Motto „ Spielefavoriten – originalgetreu in Szene gesetzt“ erarbeiteten die Auszubildenden bei SHW Werkzeugmaschinen gemeinsam mit Ihrem Ausbilder Gerhard Weng einen Airhockey Tisch in Turniergröße.

Der Schwerpunkt lag hierbei nicht auf der Elektronik des Spiels, sondern auf der Umsetzung der doch aufwendigen Bauabläufe.

So wurde eigens für das Spielfeld eine Maschine gefertigt, die gesteuert die Bohrungen für die Luftkanäle übernimmt.

Einen Klassiker der Kartenspiele hat die Niles-Simmons-Hegenscheit Gruppe gewählt: das Quartett in der allseits bekannten Variante Stechen.

„Top machines“ ist mit Maschinen des Herstellers samt interessanter Daten dazu bestückt. So will NSH seine Technologiekompetenz auch spielerisch vermitteln. Die Regeln sind einfach: Wer den höchsten Wert hat, gewinnt.

Sollte das Spiel bei den Messebesuchern gut ankommen, wird es als Werbemittel weiter produziert und hat so einen nachhaltigen Nutzen.

Der 125 kg schwere Kicker ist mit einer Flutlichtanlage und 2 digitalen Toranzeigen ausgestattet. Er wurde mit CAD-Software am Computer konstruiert. Bis auf die Spielfeldplatte wurden alle Metall- und Kunststoffteile von den Auszubildenden selber hergestellt. Die Führungsringe für die Spielstangen und Rahmen für den Einwurf wurden aus Kunststoff im 3D-Drucker gefertigt.

Einst als Kneipenklassiker bekannt, erfreut sich der Flipper wieder enormer Beliebtheit. Unsere elektronischen Flipper sorgt ab sofort für Spaß und Spannung der Extraklasse auf jedem Event und lässt die Herzen von Jung und Alt höher schlagen. Durch Licht und Soundeffekte, kombiniert mit echten Flipper-Buttons & einem Plunger, sticht unser Flipper heraus und bietet eine einmalige Kulisse.

Knackst Du den High Score?

Planung, Konstruktion, Budgetierung und Produktion des Greifautomaten lagen in der Verantwortung des HORN-Teams, bestehend aus sechs Auszubildenden sowie einem Ausbilder. Die Verwendung einer passenden Elektronik gab dem HORN-Nachwuchs die Möglichkeit, über den Tellerrand Ihrer Ausbildung hinauszuschauen.

Der Air-Hockey Tisch wurde als Ausbildungsprojekt entwickelt und von unseren Auszubildenden in Eigenregie entwickelt, produziert und dient aktuell in der Ausbildungsabteilung als Zeitvertreib in den Pausen.

Fertigungstechnik (fräsen und montieren), Montagetechnik (zusammenbauen), Elektronik (Zählwerk und Lichteffekte, Luftbett) und auch 3D-Druck (Puck und Schläger) wurden von den Auszubildenden angewendet.

WE LIVE FOR CHALLENGES lautet der EXTRAMET-Slogan, so waren die Polymechaniker-Azubis vom Wettbewerb sofort begeistert. Ein Kugellabyrinth von Grund auf zu fertigen und dabei erlernte Fähigkeiten einzusetzen ist eine Herausforderung. Auch in der Ausbildung gilt es ab und an Hürden zu meistern, genau wie im Spiel.

Unser HAUBEX ist ein automatischer Werkstück-Wechsler. Eingesetzt im Bearbeitungszentrum arbeitet er weiter, wenn andere in der Pause sind. Da bleibt noch Zeit für ein kleines Strategiespiel mit einem Kollegen. Ziel des Spiels ist es, als erster drei gleiche HAUBEX in eine Zeile, Spalte oder Diagonale zu setzen.

Are you fast enough? Catch them if you can! Mit Stolz präsentiert ELHA-MASCHINENBAU das Projekt der Auszubildenden zum diesjährigen mav-Wettbewerb: Ein komplett eigenständig realisierter Reaktionstest.

Verbaut ist eine Siemens Steuerung LOGO. Über die Zwei-Hand-Betätigung wird ein Zufallsgeneratorbaustein ausgeführt, der nach einer zufälligen Zeit einen der drei Zylinder zufällig ausfahren lässt.

Die Zylinder werden über eine Festo-Ventilinsel angesteuert und sind alle mit Drosselrückschlagventilen sowohl in Einfahrrichtung als auch in Ausfahrrichtung ausgestattet, um ein Sanftes Hoch und Runterfahren zu ermöglichen.

Ein solches Projekt in der vorgegebenen Zeit zu realisieren, benötigt Schnelligkeit und Geschick und genau dies gilt es auch im Spiel unter Beweis zu stellen.

Wir setzten Ihren Span schachmatt! Die Schachfiguren haben teilweise komplexe Bearbeitungsprozesse, bei denen sich der Span nur schwer brechen lässt.

Durch verschiedene Modi bei der LFV Programmierung, kann die Spanlänge selbst bestimmt werden. Das reduziert nicht nur das manuelle Eingreifen bei langen Spänen, sondern steigert die generelle Effizienz und die Produktivität der Maschine.

Wir wollten dem Kunden im Rahmen der Aktion die LFV Technologie einfach noch näherbringen.

Die beiden Studenten in Ausbildung bei der Arno Arnold GmbH kamen auf die Idee eine Kniffelaufgabe als Spiel auszuarbeiten. Gemeinsam mit dem Produktionsleiter wurden die Umsetzungsmöglichkeiten ausgelotet. Das Spielbrett wird aus einem bei der Bearbeitung entstehenden „Abfallprodukt“ erstellt. Die Dekorationen werden aus Produktbildern ausgedruckt. Die Spielfiguren sind kleine Arnold-Produkte.